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Naturnaher Garten in Reischach

    Naturparadies und Erlebnisgarten mitten im Ortskern

    Wettbewerb zu den naturnahen Gärten im Landkreis Altötting

    Immer mehr Bürgerinnen und Bürgern ist es eine Herzensangelegenheit, wilden Gartenbewohnern im eigenen Garten oder Balkon einen Lebensraum zu bieten. Das ist auch das Anliegen der Öko-Modellregion Inn-Salzach.

    Nur, wie sieht ein naturnaher Garten oder Balkon denn tatsächlich aus? Wie "viel" oder "wenig" Arbeit steckt dahinter? Um diesen Fragen nachzugehen, rief die Öko-Modellregion im April 2020 den Wettbewerb „Gemeinsam für mehr Artenschutz in Gärten und auf Balkonen“ aus.

    Eine der Bewerbungen reichte Familie Scholze aus Reischach ein. An einem Spätsommertag war Amira Zaghdoudi, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Inn-Salzach, bei Familie Scholze für einen Gartenrundgang zu Besuch.

     

    Artenvielfalt in Reischachs Siedlung

    Dr. Stefan Scholze, seine Frau Andrea und ihre drei Kinder besitzen einen großen Garten direkt im Ortskern der Gemeinde Reischach. Nach und nach haben sie ein Artenschutz-Reservoir geschaffen, in dem zahlreiche heimische Tiere zu sehen sind. Darunter Zauneidechsen, Molche, Kröten, Fledermäuse, Eichhörnchen und verschiedene Vogelarten. Es herrscht ein reger Verkehr aus Blau-, Kohl- und Schwanzmeisen sowie Hausrotschwänzen, Amseln, Grün- und Buntspechten. Am kleinen Gartentümpel fühlen sich Kröten sowie Molche richtig wohl und sind beim Sonnen gut zu beobachten. Ein Holzgerüst vor dem Tümpel schützt die Kinder vor ungewollten Sprüngen ins Wasser. Vögel nutzen den Teich als Trinkstelle oder zur Federpflege.

    Angelockt hat Familie Scholze die Tiere auch über heimische Hecken und Sträucher. Eine Felsenbirne lockt das ganze Jahr über Insekten wie Wildbienen oder Hummeln und Vögel an. Steinhaufen, verwilderte Kräuterbeete aus alten Ziegelsteinen und Trockenmauern aus Gneis oder Granit bieten den Tieren Unterschlupf und sonnige Terrassen. Das „Fußballfeld“ mit „Sportrasen“ erhält durch die umrahmende Steinmauer ebenso eine ökologische Aufwertung. Auch der Traktorunterstand ist heiß begehrt. Seine Efeu-Überdachung wird von unzähligen Vogelpaaren als Nist- und Futterplatz genutzt. Die Kinder der Familie Scholze locken Eichhörnchen, Vögel und Insekten an verschiedenen Futterstellen ganzjährig mit Nahrung an. Igel trifft man beim Gartenhäuschen und in dafür extra aufgeschütteten Laubhaufen. Auf unterschiedlich besonnten Wiesenflächen gedeihen heimische Blumen, Kräuter und Gräser. Auf begrenzten gemähten Gehwegen kann die Wiesenlandschaft hervorragend beobachtet werden. Und am Tümpel hat sich die Sumpfdotterblume angesiedelt.

    Im naturnahen Garten ist Naschen Pflicht. Gemüseanbau wird immer beliebter. Das wissen Andrea und Stefan Scholze aus eigener Erfahrung. „In der Corona-Zeit war der Garten ein Segen, weil die Kinder stundenlang beschäftigt waren“, sagt Andrea Scholze im Interview mit Amira Zaghdoudi, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Inn-Salzach. Mit Gemüse und Salat aus den Hochbeeten, nach den Prinzipien des ökologischen Gartenbaus angebaut, lässt es sich Familie Scholze so richtig schmecken. Und nebenbei kann so ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Artenvielfalt und eine Minimierung des Ressourcenverbrauchs mitten in Reischach geleistet werden.

    Menschen wie die Familie Scholze nehmen das spannende Themenfeld „Artenschutz“ selbst in die Hand. Im Gespräch verrät Stefan Scholze: „Was uns antreibt ist, dass unsere Kinder und Kindeskinder noch echte Natur erleben und genügend wertvolle Lebensmittel vorfinden können“.

     

    Jeder naturnahe Garten ist ein Gewinn

    Zurück im Büro der Öko-Modellregion: Auch Familie Scholzes Bewerbung wurde von einer Jury aus Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde, dem Bund Naturschutz und dem Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege geprüft. Wichtig war, dass die Motivation der TeilnehmerInnen, der Natur Lebensraum zu schenken und eine möglichst hohe ökologische Vielfalt erkennbar waren. Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, ob die BewerberInnen auf chemisch-synthetische Dünger, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und torfhaltige Erde verzichten. Angesichts der Vielzahl interessanter und unterschiedlicher Bewerbungen entschloss die Jury, keine Rangfolge festzulegen, sondern alle TeilnehmerInnen als SiegerInnen zu sehen.

     

    Film „Gemeinsam für mehr Artenschutz in Gärten und auf Balkonen“

    Um mehr BürgerInnen einen Einblick in die naturnahe Gartengestaltung zu ermöglichen, hat die Öko-Modellregion Inn-Salzach sieben besonders gelungene Gärten und einen naturnah gestalteten Balkon in einem Kurzfilm festgehalten. Der Film zeigt unter anderem, woraus die Idee für einen naturnahen Garten entstanden ist und mit welch einfachen Mitteln heimische Tiere und Pflanzen Platz finden, ohne dass ein großer Arbeitsaufwand entsteht.

    Ob großer Garten oder kleiner Balkon, der Film bietet einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen und macht Lust auf Vielfalt im eigenen Grün. Er kann auf der Website der Öko-Modellregion Inn-Salzach unter der Rubrik „Nachrichten“ kostenlos angeschaut werden. 

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